Fleisch ist einer, wenn nicht der Hauptbestandteil, einer Paleo Ernährung. Warum ist Fleisch bei Paleo so beliebt? Welches Fleisch sollte man bevorzugen? Und ist ein übermäßiger Fleischkonsum nicht eher ungesund?
Nutzen von Fleisch
Fleisch ist Hauptbestandteil einer Paleo Ernährung, da es vor allem tierische Eiweiße mit hoher biologischer Wertigkeit liefert. Mit jeder Fleischmahlzeit bekommt man aber noch zusätzlich verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und essentielle tierische Fettsäuren hinzu.
Wieso hat (rotes) Fleisch einen schlechten Ruf?
Ein hoher Fleischverzehr wird oft in Zusammenhang mit zahlreichen Erkrankungen gebracht. Großangelegte Studien wollen bewiesen haben, dass Herz-Kreislauferkrankungen und gar Krebs die Folge unserer fleischdominierten Ernährung seien.
Allerdings wurde in diesen Studien so gut wie nie auf die Gesamtsituation (Lebensstil und Gesamternährung) der Probanden eingegangen und die Qualität des Fleischs berücksichtigt, das verzehrt wurde.
Die Entstehung der Erkrankungen kann daher nicht eindeutig dem Fleischverzehr zugeordnet werden. Vielmehr sind es die individuellen Lebensumstände, die Gesamternährungssituation und die Art der Verarbeitung des Fleischs, die diese Erkrankungen wahrscheinlich hervorrufen.
Cholesterinspiegel und Fleisch vs. Cholesterinspiegel und Lebensstil
Rotes Fleisch verschlechtert angeblich den Cholesterinspiegel. Aber ist es nicht viel eher der Bewegungsmangel der meisten Menschen in unserer Gesellschaft, der zu mehr Fetteinlagerungen und in der Folge zu einem schlechteren Cholesterinspiegel führt? Ist es nicht die Gesamternährungssituation mit unzähligen verarbeiteten Produkten, wie Fast Food und Süßigkeiten, die mit ihren künstlichen Transfetten und Zusatzstoffen die Gefäße belastet?
Verarbeitetes Fleisch
Der Hauptgrund, warum Fleisch gesundheitsschädlich sein kann ist die Art und Weise, wie Fleisch heute produziert und verarbeitet wird. Die meisten Masttiere werden mit Antibiotika gefüttert und gespritzt, mit künstlichen Zusätzen gemästet und nach der Schlachtung wird das Fleisch mit Nitritpökelsalz behandelt, um es haltbarer zu machen und ihm eine rötlichere Farbe zu verleihen.
Nicht verarbeitetes Fleisch bei Paleo
Nicht verarbeitetes Fleisch bietet eine gesunde tierische Eiweißquelle ohne unnatürliche chemische Zusätze. Rindfleisch liefert beispielsweise 27g Eiweiß/100g und Putenfleisch sogar 29g Eiweiß/100g. Das Fleisch von grasgefütterten Weidetieren ist eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel sogar nachweislich verbessern. Darüber hinaus erhält man mit Fleisch auch eine ausreichende Vitamin B12 Versorgung, die mit pflanzlichen Produkten nicht erreicht werden kann.
Nicht verarbeitetes Fleisch ist dabei auch frei von Anti-Nährstoffen, wie Lektine, Phytinsäure oder Gluten.
Wie viel Fleisch ist gesund
Die DGE empfiehlt einen Fleischkonsum von bis zu 600g/Woche. Eine Menge, die die meisten Paleo Anhänger deutlich übertreffen werden. Wenn man darüber hinaus noch Bodybuilder ist kommt man schnell auf die 4- bis 5-fache Menge.
Die Empfehlung der DGE muss aber auch im entsprechenden Kontext betrachtet werden. Wenn man davon ausgeht, dass der Durchschnitt in den Industrieländern eine insgesamt katastrophale Ernährung pflegt, sich meist mit verarbeiteten Lebensmitteln versorgt und an Bewegungsmangel leidet, erscheint die Empfehlung gleich in einem anderen Licht.
Wer darauf achtet, unverarbeitetes Fleisch zu essen, beim Fleischverzehr zu variieren, indem nicht nur rotes, sondern auch weißes Fleisch genutzt wird, seine Gesamternährungssituation verbessert und konsequent trainiert und Sport treibt, wird keine gesundheitlichen Schäden davon tragen, auch wenn er deutlich größere Mengen an Fleisch zu sich nimmt, als empfohlen.
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